Am 14.06.2009 haben wir uns entschieden, dem Hund mit der Nummer 323 aus der Perrera Mairena eine Chance auf ein neues Leben zu geben.

 

Wir wussten nicht, ob Rüde oder Hündin.

Wir hatten nur dieses Bild:

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Die Zustände in dieser Tötungsstation sind schrecklich.

Das Wasser ist eigentlich nicht trinktauglich. Das Futter wird einfach zwischen die Hinterlassenschaften der Hunde geworfen und ist somit verunreinigt.

Dienstag und Donnerstag ist Tötungstag.

Am 17.06.2009 dann die Info: sie ist gesichert - es ist eine Hündin, geschätzte 3 Jahre alt.

Am 20.06.2009 wurde aus Spanien gemeldet, das sie sehr krank geworden wäre. Fieber, Durchfall, Abmagerung - das Bangen beginnt. Ihr Ausreisetermin wurde festgesetzt und wieder verschoben, der Arzt gab keine Freigabe.

Doch am 12.07.2009 war es dann soweit - sie kam mit dem Flieger in Düsseldorf an. Liebe Freunde (Danke Christa) haben sie abgeholt und mir ein Stück entgegen gebracht.

Telefonisch wurden wir vorgewarnt, das sie in keinem guten Zustand wäre. Trotzdem war ich über ihren Anblick sehr geschockt.

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Sie stieg aus dem Auto - ging ins Gras und legte sich hin und ich dachte: "das war es jetzt, sie stirbt..."

Sie war abgemagert, hatte richtig schlechtes Fell. Total verklebte, eitrige Augen. Eine verkrusten Nasenspiegel und total verhornte Ballen. Einige wunde Liegestellen am Körper.

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Auf der Heimfahrt habe ich bereits zu Hause angerufen und auch daheim vorgewarnt, das wir einen Patienten haben würden. Dann mit Birgit Hornung (www.hundeshop-hornung.de) telefoniert, die sich in Gesundheitsdingen sowie optimaler Ernährung auskennt, wie ich das Mäuslein ernährungsmäßig wieder auf die Beine bekomme.

Zuhause stellte sich wieder hohes Fieber ein, sodass wir am nächsten Tag sofort zum Tierarzt mussten. Eine Blutanalyse ergab, das sie Erlichiose und Babesiose hatte und wir sofort mit der Behandlung begonnen haben.

Die Erlichiosebehandlung hat sie gut vertragen, die Spritze gegen die Babesiose jedoch war sehr heftig. Aber leider notwendig um ihr Leben zu retten.

Sie brach zusammen und war zu schwach um aufzustehen. Fieber von über 40 Grad. Ihr Nasen und Augenausfluss sowie die hornige Nase und Ballen brachten uns zusätzlich auf die Spur von Staupe. Alle Tests diesbezüglich waren dann jedoch negativ.

Doch zwei Jahre später habe ich mit einem Staupeexperte aus einer Uniklinik in Österreich telefoniert, dieser hat mir aufgrund des beschriebenem Verlaufs der Krankheit, sowie der Symptome eine 95% Bestätigung geliefert, das Pearl an der nervösen Staupe erkrankt war.

Damals wussten wir es nicht, haben sie so gut es ging gegen ihre Schwäche, gegen das Fieber und den beiden identifzierten Krankheiten behandelt.

Großartige Hilfe bekam ich aus dem "leishmaniose-forum". Die User dort haben sich auf die Mittelmeererkrankungen spezialisiert und können Behandlungstipps, Blutbildanalysen und Beratungen geben. Diese haben uns begleitet bei ihrer Heilung und Behandlung. DANKE! Ihr seid toll!

Sie wurde mehrmals täglich umgebetten und in den Garten getragen, damit sie sich lösen konnte.

Die anderen Hunde waren sehr sehr rücksichtsvoll mit ihr und gaben ihr Freiraum, aber bewachten sie auch.

Sie hat nie ins Haus/Körbchen gemacht, egal wie schwach sie auch war, sie wollte in den Garten.

Tja, warum erhält man so einen schwer kranken Hund am Leben? Fragt man sich ....

Doch wenn man sieht, mit welchem Kampfgeist sie auf jeden Futternapf gewartet hat .... selbst als sie so schwach war, das man ihren Kopf beim Fressen halten musste, sie hat jede Mahlzeit verputzt.

 

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Sie wollte leben. Auch wenn uns selbst unser Tierarzt kaum Hoffnungen machte.

Als sie mit dem Fieber übern Berg war gingen wir zur unsererTierheilpraktikerin Daniela Becker

Dani hat sie aus dem tiefen Loch geholt.

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Schritt für Schritt ging es aufwärts. Und bereits wenig später konnte sie allein auf ihren Beinen stehen.

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Wackelig wie ein betrunkener Seemann, aber sie stand und sie bewegte sich.

Neurologische Untersuchungen ergaben, das ihr Kopf zwar wollte, aber den Kontakt zu den Gliedmaßen verloren hat. Hätten wir gewusst, das sie durch die Staupe die neurologischen Störungen hatte, wäre uns vieles klar gewesen. Doch damals haben wir noch gerätselt, warum Pearl plötzlich Probleme hatte, ihre Beine richtig zu setzen, selbst über kleinste Erhöhungen stolperte.

Die Staupe hat die Hinterhältigkeit, dass nach scheinbar überstandener Infektion die Ausmaße erst nach und nach zum Vorschein kommen (z.B den Verlust des zentralen Nervensystems, die Staupe Ticks ... alles kommt nach der überstandenen Infektion).

Sie erhielt ein Sicherheitsgeschirr, wo wir sie stabilsieren konnten. Denn plötzlich war Madam nicht mehr zu halten.

Sie wollte mit spazieren gehen.

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Ab da ging es stetig aufwärts.

Erster Freilauf und spielen auf der Wiese

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Jetzt ist sie 5 Jahre bei uns .... eine lebenslustige, aufgeweckte Hündin, die mit ihrer "Behinderung" dem Überbleibsel der nervösen Staupe (ein Nervenschaden ist zurück geblieben) wunderbar zurecht kommt. Sie weiß was sie will und das wusste sie von Anfang an.

Danke allen, die an ihrer Rettung, an ihrer Betreuung und an ihrer Heilung beteiligt waren!!

Auch die Orga - die uns mit Rat und Unterstützung zur Seite gestanden haben! Peggy - danke für das tolle Mäuslein!

Pearli - bleib wie du bist .... wir sind glücklich, das du damals überlebt hast.

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Ein Video über ihren Heilungsverlauf

https://youtu.be/Htxa2IN_wtg

Update 2016

Wir haben mit unserer Tierheilpraktikerin im Nachbarort über Pearl ihre Staupe Erkrankung und den zurück gebliebenen neurologischen Störungen sowei den Staupe Ticks gesprochen. Sie hat uns einen Behandlungsplan vorgelegt, den wir auch durchgeführt haben.  Denn die Ticks waren sher stark. Tag und Nacht, egal ob wach oder im Schlaf. Selbst in tiefster Narkose zuckte ihr Hals und ihr Kopf.

Sie wurde an mehreren Sitzungen unter Bioresonsanz behandelt. Bekam eine für sie zugeschnittene Flüssigkeitskur sowie eine hochdosierte, auf sie abgestimmte Vitamin B Kur.

"Imfpschäden" sowie "aktive Staupeviren" wurden ausgeleitet.

Ob man es glauben mag oder nicht - PEARL hat ihre Staupeticks nach einigen Wochen abgelegt. Erst ganz klein wenig bemerkbar, doch dann stabilisierte es sich zunehmends und nach einigen Wochen war sie völlig Tickfrei!

Was war das für eine Erlösung für unsere kleine Wundermaus.

Wer heilt hat Recht - ob man dran glauben mag oder nicht - Pearl hat es geholfen.

Sie hat jedoch eine hochgradige Futtermittel Allergie entwickelt. Wir führen das auf die Erkrankung des zentralen Nervensystems zurück und leider nicht selten ein Überbleibsel der Staupe.

Allerdings haben wir es mit diesem Futter sehr gut im Griff:

Royal Canin Anallergenic

Update Mai 2020

Unsere kleine Pearl ist eine Oma geworden. Tapfer kämpft sie sich durch den Tag und die heißen Sommermonate.

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Update: 15.06.2020

Leider mussten wir unsere kleine, zauberhafte Wundergalga Pearl im Alter von knapp 14 Jahren erlösen. Ein Herztumor hat in den Herzbeutel geblutet und sie wurde immer schwächer.

Machs gut unser kleiner Schatz. Wir werden dich immer in unserem Herzen behalten.