09.08.2011   

Wir sind sehr aufgeregt. Es hat geklappt und Velvet geht im September 2011 nach Belgien zur FCI EM in Beringen.

 

Hier kann man sich über die aktuellen Nominierungen erkundigen.

http://www.renuitslagen.nl/results/page126/page126.html

Meldeschluss ist erst morgen, am 10.08. - schauen wir mal, was noch dazu kommt.

Letzten Sonntag hatten wir das letzte Bahntraining. Mit einer Zeit von 28,81 sind wir sehr zufrieden und jetzt geht es dran, sie richtig fit zu machen und sie drauf vorzubereiten. Bin gespannt, wie es letztendlich ausgeht. Aber wir denken; Hauptsache heil heim kommen und "dabei sein ist alles!"

Nun, was soll ich sagen ... es hätte gut laufen können wenn .... ja wenn was nicht gewesen wäre? Etwas, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet haben, dass Greyhoundbesitzer so etwas machen....

Aber fangen wir beim Anfang an  - was hat uns an diesem Wochenende erwartet? Es begann eigentlich schon ziemlich stressig, das Wochenende. Noch bis zur letzten Minuten arbeiten gehen, schnell nach Hause, die letzten Sachen packen und auf nach Mönchengladbach. Obwohl wir nur "einen" Stau hatten, kamen wir dennoch nicht gut voran und so waren wir erst nach 20 Uhr in Mönchengladbach bei unseren Freunden.

Wir machten uns ein gemütliches Abendessen - danke Beate und Jürgen - und gingen recht zeitig ins Bett. Am nächsten Tag um 10 Uhr sollte es weiter nach Belgien gehen. Zum Glück klappte da dann alles gut. Kein Stau, das Gelände gut zu finden und hatten auch recht zügig unseren Platz auf dem Vereinsgelände bezogen.

Vorzelt aufbauen - denn die Sonne brannte gnadenlos bei an die 30 Grad. Die Hunde versorgen und dann konnten wir am Nachmittag doch noch einige der Läufe sehen. Die Whippets, die Barsois, die Magyars und auch die Galgos :-) meine zweite Liebe, neben den Greyhounds.

Herzlichen Glückwunsch den Finalisten!

Den Abendspaziergang mussten wir auf die späten Abendstunden legen, denn es schien nicht abkühlen zu wollen. Wir schnappten also die Hunde und fuhren raus, an den Kanal - dort konnten wir gemütlich den Abend ausklingen lassen.

Leider kamen die Hunde auch in der Nacht kaum zur Ruhe, erst die große Hitze, dann kam das Gewitter und der Regen :-)

Aber damit auch endlich die ersehnte Abkühlung und damit auch die Nachtruhe. Vom Abbau des notdürftig als Sonnenschutz aufgestellten Sonnendachs mitten in der Nacht mal abgesehen :-)

Der Tag brach an und der Regen am Morgen wollte einfach nicht aufhören. Ich muss gestehen, ich war mir nicht sicher, ob die Bahn in einem Zustand war, wo ich guten Gewissens meine Velvet starten lassen wollte. Also schaute ich mir ein paar Whippetläufe an. Die kamen sogar wirklich gut mit der nassen Bahn zurecht und so schöpfte ich den Mut, auch Velvet an den Start zu bringen.

Wir hatten Lauf 31. Nachdem ich das Programm gesehen hatte, war sie in einem 4er Lauf aufgestellt unter Rot.

Und leider gibts hiervon keine Bilder. Unsere Kamera, mit der wir ein Bild und auch den Lauf filmen wollten, streikte und so haben wir nur diese kurze Sequenz ...

http://www.myvideo.de/watch/8257615/EM

COPYRIGHT www.pictostijn.net

 

Aber weiter, auf jeden Fall hat Velvet ihren Vorlauf gut gemeistert. Trotz neuer Bahn und nassem Untergrund. Ihre Zeit hat sich auch sehen lassen mit 29,03 - obwohl sie deutlich besser sein kann auf einer Grasbahn.  Den etwas gewöhnungsbedürftigen "abgesprengten" Hasen in der Sandgrube hat sie auch sofort kapiert und rannte nicht, wie so viele Hunde an diesem Wochenende, der Maschine hinterher, sondern holte sich ihre "Beute.

Nach den Vorläufen sah es auch so aus, als wäre sie im Finale.

 

 

Wir freuten uns schon und haben auch nach Hause signalisiert, dass wir weiter dabei waren. Doch dann kam die Ernüchterung:

 

Die Slowaken, die Belgier sowie die Holländer schickten ihre Greys, die es nicht ins Finale geschafft hatten, tatsächlich in einen zweiten Vorlauf. Damit haben wir, muss ich gestehen, überhaupt nicht gerechnet. Wir wurden auch gefragt, ob wir unseren Finallauf sichern wollten mit einem zweiten Vorlauf - aber das kam überhaupt nicht in Frage.

 

Und so kam es, wie es kommen musste - Blue Lady (Velvets Schwester) sowie Dopping Bonnie verbesserten ihre Zeit im zweiten Vorlauf und rückten somit ins Finale ein und drängten Velvet auf den 7. Platz und somit waren wir raus.

 

Ich muss gestehen, wir waren schon sehr enttäuscht - denn mit einem zweiten Vorlauf bei den Greyhounds haben wir nicht gerechnet ... überhaupt gar nicht erst für möglich gehalten. Aber so lässt man sich eines "Besseren" belehren.

 

Aber wer weiß, für was es letztendlich gut war, dass es so gekommen ist. Denn laut Vereinskollege, der Velvets Lauf gesehen hatte, wurde Velvet  in der Kurve von ihrer Mitläuferin wohl heftig angerannt und Velvet knickte hinten weg, ohne jedoch an Geschwindigkeit zu verlieren.

 

So räumten wir also vorzeitig alles zusammen um wieder zurück nach Mönchengladbach zu fahren. Schauten jedoch die beiden Greyhound Finalläufe noch an.

Was wir erst hinterher erfuhren, hatte sich Heartland Vieri (hier unter Gelb) bei seinem dritten Lauf - seinem Finallauf verletzt. Wir haben uns noch gewundert, dass er so langsam wurde, nachdem er geführt  hatte und mit großem Abstand zu den anderen durchs Ziel ging.

Erst Abends las ich in FB, dass er sich verletzt hatte  -  und Dienstags erfuhr ich, dass der Besitzer ihn einschläfern hat lassen, weil der Tierarzt meinte, ihn nicht operieren zu können.

DIESER Schock sitzt tief - war es das Wert? Für einen "Titel" ... für ein Pokal .... für etwas Ruhm? Ein junges Hundeleben einfach so auszulöschen? Hätte es wirklich keine andere Möglichkeit gegeben? Auch wenn er anschließend humpelte, kein gerades Bein mehr hatte?

Ich hatte 6 Jahre einen Rüden mit zwei gebrochenen Beinen von der Rennbahn aus seiner Rom Zeit. Er hatte ein wunderbares Leben bei uns, wenn er auch keine "Leistung" mehr brachte, so hatte er noch Spass am Leben und wir erfreuten uns an ihm. Er wurde 12 Jahre alt und starb an Lungenkrebs. Aber nicht, weil zwei seiner Beine nicht mehr GUT waren.

Ich werde niemals verstehen, wie sich Menschen diese Hunde ins Haus /Zwinger? holen, sie für ein paar Rennen benutzen um ihr Image aufzumöbeln und sie dann abzuschieben, wenn sie nichts mehr wert sind.

Und so wurde ein eigentlich ganz schönes Wochenende, wenn auch ohne Finallauf, nachhaltig getrübt und hinterlässt einen faden Geschmack.