Spanien - morgens hin abends zurück


und im Gepäck viele neue Nasen ...

Da unsere Pflegehündin, für die wir uns im Dezember entschieden hatten, einfach keinen Flugpaten bekam, entschied ich mich, in Abstimmung mit dem Verein, selber nach Madrid zu fliegen um sie zu holen.

Es wurde also nach einem Flug nach Madrid gesucht, der in den Wintermonaten leider nicht direkt ging, sondern immer über Palma de Mallorca.

Da ich dann gleich noch weitere Hunde mitnehmen sollte, und keine 3 große Flugboxen in unser Auto passten, haben wir noch einen Kleintransporter bei einem Unternehmer gebucht, der mich morgens hin zum Flughafen Stuttgart brachte und nachts wieder Hause zurück brachte.

Als der Tag kam, war ich schon sehr aufgeregt. Fliegen war zwar für mich nie ein Thema. Sei es in die USA, oder in die Dominikanische Republik inkl Inlandsflug ... oder mit einem 20 Sitzer nach London .... , aber da lag schon was vor mir.

Morgens um 7 ging der Flieger von Stuttgart über Palma nach Madrid.

In Palma war die Landung mehr als gewöhnungsbedürftig. Beim Aufsetzen fing das Flugzeug an sich nach links und rechts aufzuschaukeln ... und ich dachte schon, das er noch mal durchstarten müsste ...

Als er die Maschine stabilisiert hatte wurde hart abgebremst. Puh .... danach waren meine Knie doch etwas weich. Der Weiterflug nach Madrid war jedoch unkompliziert.

Am Flughafen in Madrid wurde ich abgeholt von zwei Tierheim Mitarbeitern abgeholt. Es war sehr schwierig, da sie kaum englisch konnten und ich leider nur wenige Brocken Spanisch. Die Boxen wurden verstaut und dann ging es ab ins Tierheim.

Dort lernte ich erst mal das Gelände kennen Mir wurden die verschiedenen Räume gezeigt, die Quarantänte Station, den Behandlungsraum des Tierarztest, den Lagerraum fürs Futter.

Dann ging es die Hunde holen. Es war für mich extrem schwer, die ganzen Tiere zu sehen, zu wissen, das für die meisten noch kein Platz da war.

Wir holten erst die 4 Welpen, die ich mitnehmen sollte. Naja gut, sie waren bereits 4 Monate alt, aber total herzig und quierlig. Das würde ein Spass werden. Da sie ja erst mal eine Nacht bei uns zu Hause bleiben sollten.

Danach wurde mir gezeigt, wo Freila, unsere Pflegehündin, im Zwinger war.

Ich ging hinein. Sie war mit einem schwarzen Fusselgalgo Rüden zusammen. Die beiden hingen sehr aneinander. Als ich Freila an die Leine nahm, ließ sich der Rüde kaum zurück drängen. Immer wieder versuchte er, mit uns zusammen zur Tür hinaus zu kommen. Oh gott, mir liefen so die Tränen. Musste ich ihn hier zurück lassen. Seinen Blick, als ich es schaffte, Freila hinaus zu bekommen und hinter uns die Tür zu schließen .... wie er mich ansah ... noch viele Wochen danach kamen mir die Tränen ....

Es tat so weh, ihn allein dort zurück zu lassen (Nachtrag: der schwarze Fussel hatte 14 Tage später seine Ausreise und kam zu einer tollen Familie nach Berlin!) 

Die 3 nun gefüllten Boxen in zwei kleinen PKW´s zu bekommen war eine Meisterleistung. Inklusive Telefonaten mit (keine ahnung wem lach) wie man die Rückbank umlegte etc.pp.

Nach gefühlten 30 Minuten, die Zeit des Abfluges im Nacken, waren alle drei Boxen in den Autos.

Ich versprach gut auf die 5 aufzupassen. Denn leider war es kein Einzelfall, das beim Umladen in andere Maschinen so manches Gepäck Stück im falschen Flieger landete.

Die beiden Mitarbeiter klärten alles beim Einchecken mit dem Flughafenpersonal (an einem extra Eingang)und verabschiedeten die Hunde und mich mit Tränen in den Augen. Sie gaben mir eine Handynummer, bei der ich mich melden sollte, falls etwas nicht lief, wie geplant.

Die Hunde wurden weg gebracht und wenig später kam auch der Aufruf zum Einchecken.

Der Flug und vor allem die Landung nach und auf Palma war dieses mal normal. Der Aufenthalt knapp 40 Minuten.

Ich sagte am Check In, das ich erst die Maschine betreten würde, wenn mir zugesichert wurde, das die 3 Boxen mit den Hunden unversehrt im Flieger waren. Also tigerte ich vor dem Gate auf und ab und auf und ab und als die ersten einstiegen wurde ich immer nervöser.

Ich glaub, ich war dann wirklich die Letzte, die da noch stand, als die Stewardess auf mich zu kam:

Ja die Boxen seinen an Bord. Sie habe sich mit eigenen Augen versichert, 3 Boxen, mit 5 Hunden! Alles sei in Ordnung.

Erst dann stieg ich ein. Beruhigt, das jetzt nichts mehr schief gehen konnte!

Abends um 22 Uhr waren wir dann wieder in Stuttgart. Ein langer Tag ging zu Ende.

Die Boxen wurden im Sprinter verstaut, obwohl diese "herrlich" dufteten.....

Aber wir wollten die Hunde erst zu Hause bei uns im gesicherten Garten aus den Boxen lassen.

Dort angekommen, durften die 5 erst mal raus, Beine vertreten, sich erleichtern und dann ging es ins Haus. Freila bezog sogleich mal das Sofa während wir die 4 Welpen in der leergeräumten Küche, ausgelegt mit alten Teppichen und Zeitungen, verstauten.

Also an Schlafen war nicht zu denken. Die 4 waren total aufgekratzt und einer war immer Hellwach, der dann die anderen wieder weckte!

Gegen 10 Uhr am nächsten Morgen wurden die 4, die bereits ein Zuhause hatten, von Vereinsmitgliedern abgeholt, um sie zu ihren Familien zu bringen.

Erst danach kehrte Ruhe ein und ich konnte nach 30 Stunden das erste mal schlafen!

Es war eine großartige, aber auch sehr emotionale Reise. Aber schön war es!

(Nachtrag: Freila blieb 9 Monate bei uns als Pflegehund. Sie war leider ein absoluter Einzelhund, daher ließen wir sie ziehen und sie bekam trotz ihrer Krankheit (Diabetes Insibus) ein großartiges Zuhause als geliebter Einzelhund)

 

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