Maya * 14.08.2013 + 05.04.2024


"Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon."

Als ich am 27.12.2022 die Entscheidung getroffen hatte, bei Maya das Bein mit dem Osteosarcom amputieren zu lassen, war uns allen klar, dass der Tod nur hinausgezögert wurde.

Wir hatten das Glück, dass sie die Chemo im Anschluss so gut vertragen hat und sich auch sehr schnell an das Leben auf drei Beinen gewöhnt hatte.

Sie war und blieb eine Frohnatur und hat das Leben genommen wie es gekommen ist. Sie war kein Hund der gehadert hatte.

Jeden Tag waren wir dankbar und glücklich ihr diese Möglichkeit gegeben zu haben.

Exakt 15 Monate nach der Amputation merkten wir, dass sie immer mal aufjaulte, wenn sie aus dem Liegen aufstehen wollte. Sie lief ein wenig unrund und ich suchte Körper und Beine  genau ab. Doch in den ersten 2 Tagen konnte ich nichts feststellen. Sie bekam Schmerzmittel verabreicht, aber das aufjaulen blieb.

Dann sah ich am 3ten Tag die leichte Schwellung hinterm rechten Schulterblatt. Mir war relativ schnell klar, was dies bedeutete. So bitter. Die Biopsie ergab ein Spindelzellkarzinom.

Zw. Biopsie Entnahme und Ergebnis lagen wenige Tage und in der Zeit hatte sich das Weichteilsarkom verdoppelt. Die Schmerzen trotz Schmerzmittel vorhanden.

Sie wollte keine Treppen mehr gehen, das umbetten fiel ihr schwer und auch die Spaziergänge wollte sie nur noch in ihrem "Maya-Mobil" absolvieren.

Ich hatte ihr und mir zu Beginn der Diagnose Knochenkrebs ein Versprechen gegeben:

Sie darf würdevoll gehen, bevor der Schmerz zu groß werden würde. Daher haben wir noch am 05.04.2024 entschieden, dass wir sie gehen lassen werden.

Das verabreichte Phen-Pred zeigte keine Linderung und meine größte Angst war, sie übers Wochenende in einem großen Schmerz zu erleben, der sie zum akuten Notfall machen würde. Ich wollte ihr ersparen, fieberhaft eine Klinik aufsuchen zu müssen um sie von ihrem Leiden zu erlösen.

Zu oft haben wir genau die Situation erlebt - wo uns nichts anders übrig blieb als im aktuen Notfall einen Hund gehen lassen zu müssen. Es ist nicht schön, für niemanden und etwas was man seinem geliebten Tier ersparen kann.

"Es gibt kein zu Früh - aber es gibt ein zu Spät!"

Daher haben wir unseren letzten Tag gut zusammen verbracht. Wir waren schön Gassi, sie hat noch Freunde getroffen und viele Leckerlis bekommen. Sie konnte sich ein letztes mal in der Sonne im hohen Gras ablegen und einfach noch etwas unsere Gemeinschaft genießen.

Es war ein guter, aber auch schwerer Abschied, ein schwieriges loslassen. Denn unsere letzten 15 Monate waren so intensiv, so eindrucksvoll das ihr Leuchten, ihre Frohnatur und ihre gute Laune hier ganz arg fehlen.

Danke Maya für dein sonniges Wesen, deine immer gute Laune, deine Lebensfreude egal welche Steine dir in den Weg gelegt wurden. Dein unerschütterliches Vertrauen ins uns, das wir das richtige für dich tun.

Lauf rüber zu Boa - deinem Ziehkind. Nun dürft ihr gemeinsam wieder der Frisbee nachjagen gehen.

 https://www.youtube.com/watch?v=dPdP8LfKrtQ

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