Bauchspeicheldrüse


Bauchspeicheldrüse

Suzanne Stack, DVM

Pankreatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse.

Die Bauchspeicheldrüse ist eine fingergroße, schwammartige, fleischfarbene Drüse, die im Bauchraum neben dem Dünndarm lokalisiert ist.
Ihre Aufgabe ist es, Verdauungsenzyme und Insulin zu produzieren und auszuscheiden. Wenn das Tier Nahrung schluckt, wird die Bauchspeicheldrüse stimuliert und Verdauungsenzyme in den Dünndarm freigesetzt. Man kann sich die Pankreatitis als Bauchspeicheldrüse vorstellen, die sich selbst zu verdauen versucht. Durch Autodigestion verletztes Bauchspeicheldrüsengewebe kann
sich entzünden und sogar nekrotisch (tot) werden. Pankreatitis ist bei Greyhounds nicht außergewöhnlicher als bei anderen Rassen. Tatsächlich ist der Vorzeigehund für Pankreatitis aufgrund seiner hohen Hyperlipidämie-Inzidenz der Zwergschnauzer. Hyperlipidämie bezeichnet einen Zustand übermäßiger Mengen an Fett im Blut - "cholesterinreicher Hund", wenn man so will. So ist es keine Überraschung, dass der Schnauzer ebenfalls eine erhöhte Diabetes-Inzidenz, verursacht durch eine dysfunktionale
Bauchspeicheldrüse, die nicht genügend Insulin herstellt, hat. Einige Fälle von Pankreatitis haben eine nicht ohne weiteres zu ermittelnde Ursache.
Eine gleich große Anzahl kann direkt zu dem Hund zurückverfolgt werden, der fetthaltige Nahrung frisst.
Manchmal ist eine ganze Packung Butter, ein anderes Mal ein einziges Stückchen Steak.
Niemand weiß wirklich, warum man der Nahrung eines Hundes regelmäßig ein kleines Stückchen Speck zufügen kann, und dann eines Tages - Bumm! - Pankreatitis. Gehen Sie das Risiko nicht ein.
Eine Bauchspeicheldrüseninfektion ist gefährlicher als Infektionen innerhalb des Gastrointestinaltraktes (Magen, Darm), da die Bauchspeicheldrüse frei im Bauchraum lokalisiert ist. Umliegende Organe könnten angesteckt werden, was eine Bauchfellentzündung zur Folge hätte (Infektion der gesamten
Bauchhöhle), die eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist.
Pankreatitis kann zu Nierenversagen und DIC, eine Blut gerinnungsstörung(Endstadium), ausgelöst durch eine Vielzahl von Leiden von Parvovirose bis hin zum Hitzschlag, führen. DIC steht für "Disseminierte intravasale Coagulopathie" - auch bekannt als “Death Is Coming“ (der Tod kommt), “Dead In
Cage “ (tot im Käfig), „Dog in Cooler“ (Hund in der Kühlbox), etc. Symptome einer Pankreatitis sind Appetitverlust, Lethargie, Fieber, Erbrechen, Durchfall sowie ein schmerzhaftes Abdomen.
Nicht jeder Hund zeigt jedes Symptom. Es gibt Fälle von sehr abgeschwächt bis hin zu lebensbedrohlich.
In ernsten Fällen ist der Leib berührungsempfindlich. Der klassische Fall weist aufgrund des hohen Fettgehaltes im Blut (Lipämie) ein milchartiges Serum auf. Andere Laborbefunde sind ein erhöhtes weißes Blutbild, hohe Amylase und Lipase und möglicherweise ein hoher BUN, Leberenzyme und/oder Glukose. (Anm.d.Übers.: BUN steht für Blood Urea Nitrogen also Blut-Harnstoff-Stickstoff).
Elektrolytentgleisungen sind als Ergebnis anhaltenden Erbrechens üblich.
Der Grundpfeiler der Behandlung ist, den Hund nichts zu sich nehmen zu lassen (incl. Wasser), um die Stimulierung der Bauchspeicheldrüse zu reduzieren. Dies erfordert intravenöse Flüssigkeitszufuhr, bis der Hund nicht mehr erbricht und wieder Nahrung und Wasser bei sich behalten kann - typischerweise mehrere Tage. Indiziert sind gewöhnlich Antibiotika und Antiemetika. Sich von einer Pankreatitis erholende Hunde werden auf eine fade Diät mit geringer Fettzufuhr gesetzt. Die meisten können wieder zu ihrem normalen Futter zurückkehren, vorausgesetzt, es hat einen akzeptablen Fett- und Proteingehalt.
Ernsten Fällen gibt man am besten lebenslang fettarmes Futter. Ein Hund, der einmal eine Pankreatitis durchlitten hat, sollte niemals mehr fetthaltig gefüttert werden, da er eine erhöhte Rezidivgefahr aufweist.

http://www.greyhound-data.com/dir/399/Pancreatitis.pdf

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