Tierschutzhunde auf der Rennbahn


Immer wieder heftigst diskutiert:



Ist das Training auf einer Rennbahn/das Coursing für Tierschutzhunde gut oder schlecht?
Von den meisten deutschen TS-Orgas wird der Besuch einer Rennbahn/des Coursinggeländes per Vertrag ausgeschlossen.  Zum größten Teil verstehe ich diese Vorgehensweise, denn es kommen doch
viele Hunde nach Deutschland für die das sicherlich nicht das Richtige wäre. Sie haben teilweise schreckliches erlebt und sind weder körperlich noch seelisch dazu in der Lage, gewollt und aus Freude die Leistung einer Jagd zu erbringen.

Schwerwiegende, alte Verletzungen sowie seelische Probleme bereiten dem Hund, zusätzlich zu der Umstellung, ein ganz anderes Leben als im Herkunftsland führen zu müssen, Schwierigkeiten. Doch
andererseits gibt es auch viele junge und gesunde Hunde, deren Besitzer gern mit ihren Hunden auf die Rennbahn/zum Coursing gehen würden. Daher ist genau zu prüfen, ob der Tierschutzhund wirklich dafür geeignet ist, körperlich diese Leistung zu vollbringen. Hier ist jedoch Aufklärungsarbeit von den Vereinsmitarbeitern nötig. Denn die Hundebesitzer haben oftmals sehr wenig Kenntnis, auf was alles zu achten ist.
Vorwiegend geht es doch um die Themen:


- welche Voraussetzungen muss mein Hund erfüllen, damit er auf der Rennbahn/dem Coursing seine Trainingsrunden verletzungsfrei absolvieren kann?


- wie bereite ich meinen Hund richtig darauf vor?


Ein generelles Verbot finde ich persönlich nicht RICHTIG, ABER; ich denke auch nicht, dass JEDER (Wind)Hund auf die Bahn/zum Coursing sollte bzw. muss. Dennoch sollten die Besitzer die Wahl haben, wenn ihr Hund gesundheitlich dazu in der Lage ist, ihm dieses Vergnügen zu ermöglichen. Die Besitzer
müssen aber erst einmal das Wissen vermittelt bekommen um die richtige Entscheidung treffen zu können.

Und leider sind auch schon Tierschutzhunde auf Rennbahnen verletzt worden oder gar aus Unwissenheit ihrer Besitzer gestorben. Was natürlich neues Öl in das Feuer der Diskussion brachte, die Rennbahn/das Coursing generell vertraglich zu verbieten. 

Seit 2002 engagiere ich mich im Tierschutz und bin siet 2005 auch gleichzeitig beim WRV Kurpfalz und mir sind einige Dinge aufgefallen wo ich Handlungsbedarf seitens der Vereinsverantwortlichen sehe.

"Besitzer, die ihren TS-Hund gerade mal wenige Tage/Wochen haben, möchten ihn rennen lassen." Dieser Hund hatte noch keine Zeit, sich einzuleben, sich sicher zu fühlen. Der Hund hatte noch keinen/wenig Freilauf, weil er zu neu ist und noch nicht abgeleint werden kann/darf. Der Hund hat vielleicht
eine lange Tierheimzeit hinter sich mit wenig bis gar keinem Auslauf.

Die Folge: keine entsprechende Grundkondition für die Bahn/das Coursing.  Zeit benötigen auch die Besitzer, nämlich um herauszufinden, ob der Hund evtl. Vorschäden hat, die in den ersten Wochen gar nicht erkannt werden können.

"Menschen, die mit Hunden mit bereits erkennbaren Vorschäden kommen." Besitzer, deren Hunde kaputte Zehen, durchgetretene Pfoten, dicke/krumme Gelenke, schlecht verheilte Knochenbrüche, Arthrosen etc. aufweisen, sollten besondere Aufmerksamkeit und Aufklärung erfahren.Generell würde ich bei
erkennbaren Vorschäden das Rennen auf der Bahn/das Coursing zum Wohle des Hundes
untersagen.

Schön wäre es, wenn sich die Renn/Coursing Vereine den Tierschutzhunde und deren Besitzern annehmen würden, sie aufklären würden.  Nicht zu vergessen, dass es ein Leistungssport ist, aber dass es auch
etwas ist, was diesen Hunden Spass macht.

Jedoch nicht um jeden Preis und schon gar nicht auf Kosten der Gesundheit des Hundes.


Im Mai hatten wir im Rennverein Kurpfalz e.V. einen Schnuppertag, extra für TS-Hunde und ihre Besitzer, der rege besucht war. Der Tag, mit all seiner Aufklärungsarbeit, kam bei den Besuchern sehr gut an und viele Vorurteile konnten ausgeräumt werden. Vielleicht besteht ja auch in anderen Vereinen der Bedarf solcher Schnuppertage? Vielleicht lassen sich Brücken schlagen zwischen Tierschutz und Rennbahn?

In diesem Sinne

 

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